Céline Villegas
Photographe invitée au festival Planche(s) Contact en 2017
Wir müssen zurück
Céline Villegas ist eine französisch-chilenische Fotografin, die 1981 in Lyon geboren wurde und einen Abschluss in Politikwissenschaften hat. Sie ist Autodidaktin, lebt und arbeitet in Paris und widmet sich seit 2013 der Fotografie. Sie wirft einen einzigartigen Blick auf die Realität und arbeitet insbesondere an Porträts von Gebieten, die mit dem Badewesen in Verbindung stehen. Sie schneidet aus diesen städtischen Umgebungen Szenen aus, die von Poesie geprägt sind, Fragmente von verwahrlosten Körpern, wobei sie sich meist auf den Kontrast der Farben stützt, um die Vorstellungskraft anzuregen.
Ihre Arbeiten wurden bei Einzelausstellungen im Libanon, in Argentinien und Marokko sowie bei der 2016er-Ausgabe des Festivals für junge europäische Fotografie (Circulation(s)) in Paris gezeigt. Sie gehört zu den Preisträgern der Kunstresidenzen des Institut français du Maroc 2017 und hat an einem Dokumentarprojekt rund um die Welt des Synchronschwimmens in Frankreich gearbeitet.
Stéphane Beaujean, Kunstkritiker und künstlerischer Leiter des Comicfestivals von Angoulême, über Céline Villegas' Ausstellung Il nous faut revenir:
"Céline Villegas durchstreift die Städte und insbesondere die Badegebiete der ganzen Welt auf der Suche nach Motiven, mit denen sie ihre Fantasie nähren kann.In diesen der Freizeit gewidmeten Szenerien isoliert oder fokussiert sie nicht auf die Motive, die sich dort entspannen. Stattdessen eignet sie sich durch geschickte Ausschnitte das Leben in diesen Umgebungen an. Ihre absichtlich beschnittenen Bilder, die Hintergründe und Körper scharf abschneiden, ihre Kompositionen, die mit geraden Linien, chromatischen Überlagerungen, vollen und leeren Flächen spielen, verwandeln diese Landschaften in eine Galerie von "Motiven", zu denen viele von uns ohne die Rekonstruktionsarbeit ihres Blicks keinen Zugang gehabt hätten. Die Aufhängung, der Kontrast der Farben wie auch der sozialen Klassen und die Vorstellungswelt des Kinos nähren so dieses Porträt von Deauville, wo der Strand gleichzeitig als eine sehr bewegende volkstümliche Utopie und eine von einer Mythologie bewohnte Welt mit einem fast altmodischen Prestige erscheint. Diese Folge von Bildern, so plastisch und persönlich sie auch sein mag, bringt Symbole und Allegorien hervor, die ebenso viele Wahrheiten über unsere Welt vermitteln wie eine beliebige Folge von Porträts einzelner oder frontal erfasster Personen. Vor allem aber macht sie sich nie über diese kleine Welt am Strand lustig. Auch wenn einige ihrer Bilder nicht ohne Humor sind, fließt ihr Blick immer wieder vor Empathie über."