DER WALD VON SAINT-GATIEN-DES-BOIS
Mit 3500 Hektar ist er der größte Wald im Calvados, sein Umfang erreicht 28 km.

N. Pflanze

Ursprünglich hieß er Wald von Touques, die Umbenennung erfolgte zur Zeit der französischen Eroberung Anfang des 13. Jahrhunderts. Im Laufe der Jahrhunderte hatte er zahlreiche Besitzer, ging in den königlichen Besitz über, gehörte dem Adel (Louise de Bourbon, Mlle de Montpensier...), wurde manchmal zerstückelt und an verschiedene Käufer weiterverkauft. Sie wurde von den Brioleurs genutzt, die mit Hilfe ihrer "Mazettes", kleinen Pferden mit Glöckchen, um sie nachts besser orten zu können, Holzscheite, Bündel oder Farne transportierten. Heute teilen sich mehrere Privatbesitzer den Wald, hauptsächlich zur Holzproduktion oder als Jagdgebiet. Vor der Revolution bestand seine Fauna aus Wölfen, Hirschen, Rehen, Damhirschen und Wildschweinen. Seitdem haben sie Füchsen, Hasen und Kaninchen sowie einigen Rehen, Wildschweinen und Schnepfen, die im Winter anwesend sind, Platz gemacht.

Auf einem 9,5 km langen Wanderweg, der am Rathaus von Saint-Gatien-des-Bois beginnt und außerhalb der Jagdzeit zugänglich ist, kann man ein kleines Stück davon entdecken. 

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Im Wald wandern

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Im Herzen des Waldes liegt das Chalet Güttinger

Dieses private, schweizerisch inspirierte Holzhaus, das von einem Balkon mit überhängendem Dach umgeben ist, wurde um 1820 von Ulrich Güttinger, einem führenden Vertreter der romantischen Schule mit Schweizer Wurzeln, erbaut. Das Haus bot Ulrich Güttinger die Ruhe, nach der er sich so sehr sehnte. Inmitten einer grünen Oase zwischen Rhododendren und Hortensien gelegen, gab es dort zahlreiche Blumenarten, Gewächshäuser, ein warmes Gewächshaus, einen Gemüse- und einen Obstgarten. In diesem Park, der mitten im Wald lag und von allen bewundert wurde, fanden wichtige Gartenbaufeste statt.

Als häufiger Besucher des Salon de l'Arsenal empfing Ulrich Güttinger hier oft die Großen der Literatur und Kunst seiner Zeit, die gerne hierher kamen, um neue Kraft zu schöpfen: Victor und Adele Hugo, Alfred de Musset, Charles-Augustin Sainte-Beuve, Alexandre Dumas, Gustave Flaubert, Charles Baudelaire, Théophile Gautier, Frédéric Chopin... "Ich schreibe dir aus dem Chalet de Guttlnguer, wo ich mich seit zwei Tagen befinde und wo ich dich gerne sehen würde. Ich bin im Entzücken über das Chalet und seinen Wald. Es ist jetzt herrlich. Den ganzen Tag schaut er auf das Meer, das ganz nah bei uns ist, wie der Schaulustige das Wasser fließen sieht. Ich bin geblendet von all dieser Pracht". Alfred de Musset, 1819.

Um 1950 beherbergte das Châlet einige Ferienkolonien. Heute sind die Überreste des Châlets verwahrlost und zugemauert.

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