Jewgenija Iwanissewitsch

"Irgendwo erreicht sie den Rand des Festlands, Deauville.
Ich stehe vor diesem riesigen Strand. Er ist so lang, dass es mich ermüdet, das Meer zu suchen.
Ich gehe darauf zu wie ein Kind, das weder die Entfernung noch die Zeit versteht.
Dienstag, 6 Uhr morgens, ich stehe auf. Das Abendessen und die heitere Unterhaltung der Gäste haben mich aus meinem verträumten Schlaf gerissen; die Schlaflosigkeit hat mich an den Strand getrieben. Dort befinden sich bereits Jockeys auf ihren Pferden, die bei Sonnenaufgang die Wellen necken. Bilder ziehen an mir vorbei.
Unter den Wolken schlafen auch die Sonnenschirme. Welche Geheimnisse hüten sie? Was passiert in jeder Falte ihres dicken, zinnrosafarbenen Stoffes? Große, stille Häuser im Winter? Herbergen der Liebesgeschichten im Sommer? Geschichten von Falten, sandgestrahlten Körpern und geschlossenen Fenstern.
Eine kleine Grimasse entweicht der Spitze meines Kissens. Sie hat mir die Laken gestohlen und ich habe gefroren".