Les Franciscaines à livre ouvert - Begegnung: Dominique Barberis, "Une façon d'aimer" (Eine Art zu lieben)

Zwischen Frankreich und Kamerun in den 50er Jahren wird das Leben einer unauffälligen Frau von einem kurzen Ausbruch des Wahnsinns, einer heimlichen Romanze, durchzogen.
Anhand eines Fotos aus dieser Zeit zeichnet die Erzählerin die Geschichte ihrer Tante nach, die in den 50er Jahren eine diskrete, melancholische Schönheit war. Madeleine, die in einer bescheidenen Familie von Gemüsebauern in Nantes geboren wurde, folgte ihrem Mann, der in Kamerun arbeiten ging. Sie wird in eine Welt versetzt, die das Gegenteil von ihrer eigenen ist, gewalttätig und wunderschön. In Douala verliebt sie sich bei einem Ball in der Delegation in Yves Prigent, der halb Verwalter, halb Abenteurer ist. Jedes Mal, wenn er auf der Durchreise ist, schlendern sie gemeinsam am Hafen entlang oder durch die Kokosnussallee. Doch die Entkolonialisierung ist in vollem Gange und kündigt das Ende des Spiels an: Bald muss das Milieu der kleinen Weißen in Douala seine Zelte abbrechen... Zwischen der Nachkriegsprovinz und einem halb erträumten Afrika angesiedelt, erzählt "Une façon d'aimer" von der Schwere der Vernunftehen und der Gnade bestimmter Begegnungen. In kleinen, unendlich zarten Pinselstrichen, einer Erinnerung, einer Melodie von Guy Béart, Versen von André Hardellet, offenbart sich die ganze Tiefe eines Frauenlebens.