Charlotte Gainsbourg
Vorsitzende der Jury des 47. Festival Cinéma Américain
"Seit 38 Jahren dabei zu sein und doch immer noch so ... überwältigt, umgeworfen, erstaunt, schockiert, verängstigt, erschreckt, amüsiert, zärtlich ... das ist gut, dass das Kino eine Magie hat, die niemand ganz erklären kann." Charlotte Gainsbourg
Wenn Kühnheit auf der Leinwand Fleisch werden könnte, würde sie zweifellos in Charlotte Gainsbourg verkörpert werden. Als Schauspielerin des Risikos und der unverschämten Zartheit hat Charlotte Gainsbourg ihr Spiel auf Fehler und Authentizität aufgebaut. Charlotte Gainsbourg stürzt sich in die Filme mit einem großen Sprung ins Leere, mit dem Risiko im Körper. Claude Miller, Lars von Trier, Riad Sattouf oder Gaspar Noé haben dies verstanden und ihr gefährliche Rollen angeboten, in denen sie sich ohne Netz und Filter in den Dienst des Films stellt.
Charlotte Gainsbourg ist natürlich auch eine Stimme, eine Stimme, die flüstert, eine Stimme, die flüstert, aber vor allem eine Stimme, die wagt und herausfordert: Jacques Doillon, Bertrand Blier, Yvan Attal, Benoît Jacquot ... und viele andere haben die beunruhigende Kraft ihres Rhythmus und ihrer einzigartigen Musikalität erkannt. Hinter ihrer melancholischen Zerbrechlichkeit verbirgt sich eine Amazone des Kinos: Jede ihrer Rollen ist wie ein Wasserfall, bei dem sie mit waghalsiger Schüchternheit ihre ganze Person einsetzt. Andere Regisseure suchten in ihr eine dunkle und betörende Seite wie Alejandro González Iñárritu, Olivier Nakache und Éric Toledano, Wim Wenders oder auch Arnaud Desplechin, andere die Verwirrung wie David Bayley, Eric Rochant oder Franco Zeffirelli; und es ist zweifellos ihre Liebe zu Billy Wilder, die sie bei Michel Blanc und Danièle Thompson spielen und die Komödie wieder mit vollem Körpereinsatz nehmen ließ. Sie hat die Gabe, unabhängig von der Art ihrer Rolle die Anmut, das Flimmern der Seele, das alle großen Filmemacher suchen, zum Vorschein zu bringen.
Sie ist schüchtern und lässt sich von Skandalen nicht einschüchtern. Sie ist beliebt und erkundet die Ränder. Sie ist instinktiv und bewundert die Meisterschaft. Auf Englisch oder Französisch, lustig oder melancholisch, als Schauspielerin, Musikerin und nun auch als Regisseurin kultiviert sie ihre Zweideutigkeiten und Paradoxien.